Frankfurt am Main 25.11.2020.
Seit 1998 zeichnet die KfW Bankengruppe jährlich ein junges Unternehmen aus jedem Bundesland mit dem KfW Award Gründen aus. In diesem Jahr fiel die Entscheidung zur Ausrichtung des Wettbewerbs nicht leicht, da auch die Gründer- und Start-up-Szene stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen ist.

Dr. Ingrid Hengster, Vorstandsmitglied der KfW: „Mit dem Preis möchte die KfW sowohl die erfolgreichen Gründerinnen und Gründer auszeichnen als auch dazu beitragen, dass der Mut zur Selbstständigkeit öffentliche Anerkennung erhält. Besonders in diesem Jahr fungiert der Wettbewerb als Mutmacher und würdigt die enormen Leistungen junger Unternehmen.“

Für Schleswig-Holstein wird das Unternehmen Bareways GmbH aus Lübeck als Landesssieger ausgezeichnet und erhält 1.000 EUR als Preisgeld.

Bareways wurde 2019 von Moritz von Grotthuss und Sascha Klement gegründet. Ihr Geschäftskonzept basiert auf der Feststellung, dass sich zwar viele Akteure der Automobilindustrie über Mobilität und Innovationen im urbanen Raum sowie auf Autobahnen Gedanken machen, aber 80% aller Straßen weltweit nicht asphaltiert sind. Diese meist ländlichen Straßen verbinden dabei 50% der Weltbevölkerung und sind ein wichtiger Schlüssel für Handel, Bildung und Wohlstand einer Gesellschaft. Bareways stellt Lösungen zur Verfügung, um Personen in ländlichen Regionen mehr Informationen über den aktuellen Zustand einer Straße zu geben, damit sie bessere Routenentscheidungen treffen können. Relevante Informationen sind z. B. die Straßenoberfläche, der generelle Zustand der Straße, die Verkehrsdichte, aber auch das Wetter oder Naturereignisse wie Erdrutsche oder Überflutungen. Dazu wird eine Vielzahl von verfügbaren Datenquellen, wie OpenStreetMap, Höhenkarten, Wettervorhersagen, Fließmodelle, Sensorik des Mobiltelefons sowie des Fahrzeuges, aber auch Drohnen- und Satellitendaten eingebunden und mit Hilfe Künstlicher Intelligenz ausgewertet. Im B2B-Bereich mündet dies in einer Navigations-App, mit der Einzelreisende nicht nur die „schnellste Route“ von A nach B, sondern auch eine „Abenteuer“- Route wählen können, die über Nebenstraßen führt, interessante Orte ansteuert, mehr Freude an der Mobilität verspricht und die individuellen Präferenzen der Reisenden abdeckt. Parallel arbeitet Bareways an der Integration in die bestehenden Navigations- und Fahrerassistenzsysteme, die dann für Logistiker, Mietwagen-Flotten, NGOs und auch Privatfahrzeuge zur Verfügung steht.

Moritz von Grotthuss: „Wir freuen uns ungemein, die Anerkennung der KfW zu erhalten. Bareways adressiert ein Thema von globaler Bedeutung, sowohl für die Bevölkerung, die im ländlichen Raum lebt, als auch die Automobilindustrie, welche hier einen starken Markt vorfindet, der bislang kaum Zugang zu den aktuellen Mobilitäts-Innovationen gefunden hat.“

Das Gründerteam durchlief den Accelerator Gateway 49 in Lübeck. Die Förderinstitute des Landes Schleswig-Holstein unterstützen das Unternehmen weiterhin mit Beteiligungskapital und Innovationszuschüssen.

Mehr über den Landessieger unter www.bareways.com.Ein Foto des Unternehmens ist zum Download eingestellt auf www.peperonihaus.de/kfw

Bewertet wurden die über 500 Bewerbungen von einer Jury mit erfahrenen Vertreterinnen und Vertretern aus der KfW, Förderinstituten, Wirtschaft, Politik und Medien. Sie beurteilten die Geschäftsideen nach ihrem Innovationsgrad, ihrer Kreativität und der Übernahme gesellschaftlicher bzw. ökologischer Verantwortung. Teilnehmen konnten Unternehmen aller Branchen ab Gründungsjahr 2015.

Leider kann eine festliche Preisverleihung in 2020 nicht stattfinden. Alle Landessieger haben aber die Möglichkeit, als „(Online)Publikumssieger“ ein zusätzliches Preisgeld von 5.000 EUR zu erhalten. Bis zum 14.12.2020 kann unter der folgenden Web-Adresse abgestimmt werden: www.fuer-gruender.de/kfw-award-gruenden-publikumspreis

Über die KfW:
Die KfW ist eine der führenden Förderbanken der Welt. Seit 1948 setzt sich die KfW im Auftrag des Bundes und der Länder dafür ein, die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Lebensbedingungen weltweit zu verbessern. Allein 2019 hat sie dafür ein Fördervolumen von 77,3 Mrd. EUR zur Verfügung gestellt.